Heute Abend will ich euch mal ein bisschen über das Treffen mit Colleen Hoover erzählen – auf Twitter gibt es dazu ein kleines Gewinnspiel (s. Bild!), schaut doch mal vorbei (ich heiße @stopfibuecher!). Würde mich feuen 🙂
Schon morgens war ich ein nervliches Wrack. Fragt mich bitte nicht, warum. Schrecklich.
Aber als ich dann beim dtv Verlag war, war’s wieder besser – zum Glück! Wir wurden alle ganz lieb begrüßt und zum Naschen gab’s auch was. Alles bestens also 😀
Bekanntlich haben wir mit Colleen Hoover ja eine kleine Fragerunde gemacht, und einen Großteil davon habe ich auf dem Handy als Sprachmemo aufgenommen – und jetzt übersetzt. Eine mega Arbeit. Ich hab auch nicht alle Fragen hier in den Beitrag gepackt, manche würden nämlich Spoiler enthalten 😉
Was inspiriert Sie zu Ihren Charakteren und planen Sie den Plot Ihrer Bücher, oder schreiben Sie einfach drauf los?
Eigentlich sind meine Charaktere völlig unabhängig von realen Menschen entstanden – mal abgesehen von It ends with us, welches eine sehr persönliche Bedeutung für mich hat. Die Protagonisten entwickeln sich einfach im Laufe der Geschichte.
Nein, ich bin eine schreckliche Planerin (lacht). Ich überlege mir am Anfang schon, um was sich das Buch drehen soll, aber letztendlich wird es sowieso ganz anders kommen. Ich habe zwar eine Idee, aber wenn ich mit dem Schreiben anfange, werden die Charaktere lebendig, sie werden zu Menschen und entscheiden selbst, wie die Geschichte geschrieben wird. Und ich lasse sie das tun. Manchmal habe ich das Gefühl, als würde ich einen Film anschauen, den ich nicht kenne.
Meistens weiß ich aber zu Beginn schon die meisten Plottwists, die im Buch vorkommen. Aber manchmal werde ich auch überrascht!
Welche Szenen fallen Ihnen leichter zu schreiben: lustige oder dramatische?
Gute Frage…Vermutlich die lustigen Szenen, weil das meinem Charakter näher kommt. Ich bin nämlich kein romantischer und emotionaler Mensch, ich weine zum Beispiel auch während dem Lesen nie (same here!!).
Wahrscheinlich sind meine Bücher gerade deshalb so emotional! Wenn ich dann also dramtische und emotionale Teile schreibe, weiß ich nie, wann ich aufhören muss, weil es mich nicht so berührt oder traurig gemacht hat. Dann denke ich mir immer „komm, setz noch einen oben drauf!“. Manchmal bin ich dann richtig schokiert, wenn ich höre, dass die Leser bei dieser Stelle wirklich geweint haben…das ist eigentlich nicht mein Ziel, aber ich genieße es (lacht).
Also weinen Sie auch beim Schreiben nicht?
Eigentlich auch nicht, nur bei It ends with us, nicht wegen der Geschichte, sondern einfach, weil es mit meinem Leben zu tun hat, und bei einer Szene von Ugly Love (dt. Zurück ins Leben geliebt), glaube ich.
Wenn du ein Buch schreibst, hast du einen Eindruck davon, was passieren wird, außerdem schreibst du es in Abschnitten und erlebst es deshalb nicht so, wie die Leser das tun.
Gibt es denn Büche oder Filme, die Sie tatsächlich zum Weinen gebracht haben?
Es gibt Filme, die traurig sind, aber weinen…nein, eigentlich nicht. Aber ich bin nicht herzlos! Aber ich bin einfach nciht so emotional, ich werde nicht sauer oder wütend, ich weiß nicht, ich denke ich bin relativ gelassen. Ich akzeptiere die Dinge, wie sie sind.
Me Before you war sehr traurig…und in The Fault in our Stars hatte ich eine richtig schlimme Lachattacke – ausgerechnet in einer der traurigsten Szenen! Das war echt furchtbar, ich bin aufgestanden und habe den Raum verlassen – das hat mich nervös gemacht, dass ich lachen muss, wenn ich eigentlich weinen sollte – obwohl ich es gar nicht so lustig fand (lacht)!
Haben Sie jemals über einen Genrewechsel nachgedacht? Dass Sie vielleicht mal Horror schreiben oder so?
Ich achte eigentlich nie darauf, in einem bestimmten Genre zu schreiben, eigentlich ist es mir egal, wohin das Buch letztendlich geht oder wie es vermarktet wird. Ich schreibe einfach die Geschichte, die ich erzählen möchte.
Vermutlich war Too Late (auf Wattpad) der weiteste Weggang von den anderen Büchern, da man es eigentlich nicht als Romance bezeichnen kann – eher als bedenklich und beunruhigend. Es hat total Spaß gemacht, das zu schreiben, in dem Kopf eines Charakters zu sein, der einfach nur verrückt ist.
Also denke ich, ich würde Genres wie Horror vielleicht sogar genießen. Aber ich weiß nicht…ich plane immer, ein Buch nach dem anderen zu schreiben, und ich weiß, dass das nächste ein Young Adult Buch werden wird.
Man wird sehen, was die Zukunft bringt. Es ist schwer für Autoren, das zu entscheiden, weil jeder Autor eine bestimmte Leserschaft hat, die oft wollen, dass der Autor das schreibt, was sie lesen wollen. Aber ich denke, meine Leser sind durchaus offen dafür, falls ich mal was anderes ausprobiere.
Wie kommen Sie auf die – teilweise ungewöhnlichen – Namen Ihrer Charaktere?
Als erstes mal Sidney. Immer, wenn ich ein Buch anfange, heißen alle Mädchen bei mir Sidney, bis ich einen passenderen Namen finde. Bis auf Sidney aus Maybe Someday. Sie wurde zu Sidney.
Grundsätzlich haben nicht alle Namen eine Bedeutung oder so. Meistens kommen sie von Vorschlägen von Lesern, oder von Signierstunden. Wenn ich ein Buch mit einem schönen Namen signiere, merke ich ihn mir, und vielleicht landet er in meinem nächsten Buch.Aber das wichtigste sind eigentlich die Namen der Jungs, in diesem Genre dreht sich nun mal viel um die potenziellen „Bookboyfriends“, und deshalb will man einen Namen mit Wiedererkennungswert.
Wird es noch andere Novellen geben, zu anderen Ihrer Bücher?
Ich weiß es ganz ehrlich noch nicht. Ich mag Einzelbände sehr gerne, und bin nicht so der Fan von vielen Folgebänden, da die besten Teile der Geschichte ganz oft schon im ersten Band erzählt werden.
Sehr gerne würde ich noch einen Teil zu Maybe Someday schreiben, weil ich da noch so eine Idee habe, aber es kommt auch darauf an, wann ich dazu komme, das zu schreiben. Man muss in der richtigen Stimmung sein. Finding Cinderella und Maybe Not habe ich zum Beispiel überhaupt nicht geplant gehabt, bis ich sie irgendwann aus Langweile geschrieben habe.
Welches ist Ihr liebstes Buch (von Ihren eigenen)?
Das ist wirklich schwer zu sagen, weil ich mit allen unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe. Am meisten Spaß hat mir sicher Slammed (dt. Weil ich Layken liebe) gemacht, weil ich nicht ahnen konnte, dass das überhaupt irgendwer außer mir und meiner Mutter lesen wird, ich hatte also keinen Druck. Auch mit den Folgebänden hatte ich nicht so viel Stress.
Als ich aber mit Hopeless (dt. Hope forever) angefangen habe, hatte ich eine ganze Leserschaft, und wurde ständig mit Fragen wie „Wann kommt dein nächstes Buch raus?“ konfrontiert. It ends with us ist sehr speziell und persönlich für mich, aber ich denke, mein Liebling ist Maybe Someday.
Wer ist Ihr liebster Bookboyfriend?
Asa? (lacht) War nur ein Scherz (lacht).
Vermutlich Ridge. Ihn mag ich sehr, und Holder ebenfalls. Aber eigentlich mag ich sie alle.
Ich will eigentlich nie einen Badboy schreiben, alle meine Jungs sind eigentlich lieb und nett – ich mag das einfach. ich mag es, über sie zu lesen, aber eigentlich habe ich kein Interesse daran, einen zu schreiben. Vielleicht eines Tages.
Daniel aus Finding Cinderella ist ein Charakter, den ich auch sehr gerne mag, weil er mir recht ähnlich ist. Sehr sarkastisch und ein Klugscheißer, so wie ich (lacht). Sidney (aus Maybe Someday) ist mir auch noch relativ ähnlich.
Außerdem haben wir noch ein paar Top Secret Informationen erfahren – die jetzt nicht mehr geheim sind, aber gut 😀
- Es könnte sein, dass Never Never ebenfalls ins Deutsche übersetzt wird!
- Colleens nächstes Buch wird ein Young Adult Buch werden…und sie hat auch schon eine Storyline im Kopf, die ich aber an dieser Stelle nicht verraten will – irgendwas muss ja noch überraschend sein. Aber Colleen Hoover hat einen Namen im Sinn: Hate Letter. Ob das Buch dann wirklich so heißen wird, sei dahin gestellt.
Colleen Hoover ist super lieb und hat uns dann noch die mitgebrachten Bücher signiert. Hach, es ist ein schönes Gefühl, wenn man quasi alle Bücher signiert hat (bis auf 3, aber für die hab ich Autogrammkarten!)
Als Einziges bereue ich es etwas, nicht noch mehr mit Colleen gesprochen zu haben, aber in dem Moment ist mir nix eingefallen 😮
Leider ist das Bild von komischer Qualität, weil da so ein blödes Licht war 😦
Im Anschluss haben wir noch eine kleine Führung im Verlagsgebäude bekommen, angefangen mit der Presseabteilung, über Werbeabteilung, Lektorat, die Büros, in denen die Programmvorschauen gemacht werden, die Internetabteilung bis hin zum schönen Ausblick über München.
Das gesamte Gebäude ist super interessant, in vielen Büros stehen Bücherregale vollgestopft mit Büchern, oder auch Ordnern, in denen alle Rezensionen abgeheftet sind.
Alles in allem waren es ein paar wundervolle Stunden beim dtv Verlag! Vielen lieben Dank nochmal, sowohl an den Verlag, als auch an Colleen Hoover, dass sie sich Zeit für uns genommen hat, und natürlich auch für die „Bloggerbeauftragte“ Steffi Broller fürs Organisieren und alles!
ich wünsche euch noch einen schönen Abend – danke an alle, die diesen langen Beitrag gelesen haben!
Da werd ich ja glatt neidisch! Ich würde gern mal einen Autor oder eine Autorin treffen und Fragen zu deren Büchern stellen 🙂 Ich freue mich, dass du die Chance dazu hattest! 🙂
Viele Grüsse
Julia
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Oh ja das ist echt cool…auch wenn einem vor lauter Aufregung die Worte im Hals stecken bleiben, aber gut ^^
Wen würdest du denn am liebsten treffen?
LG und schönen Abend noch,
Emily
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Huhu,
schönes Interview.
Mit Punkt 1 geht es mir ähnlich.
Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass sie nicht romantisch ist. Ihre Bücher sind doch so romantisch.
Den Punkt mit den Namen find ich interessant, denn darüber mache ich mir immer selbst viele Gedanken. Aber ich hab die Namen meist schon vorher prarat.
Wow, das war bestimmt toll. Ihre Antworten sind echt interessant.
LG Corly
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Vielen lieben Dank dir!
Ja, sie ist echt cool! Und es hat super Spaß gemacht, ihr zu zu hören… Ich finde, die Namen ihrer Charaktere passen immer super zu den Persönlichkeiten…irgendwie passt das immer!
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch!
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Huhu,
bitte. Gerne.
mir hätte das wohl nichts gebracht da ich kein englisch kann.
Ja, die Namen sind schon besonders. Die heben sich von anderen ab und so wie ich das verstanden hab war das ja auch vor allem bei den Jungs ihr Ziel. Ich fand es witzig, dass sie jede Frau erst Sidney nannte.
LG Corly
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Ja, die Jungsnamen sind ihr sehr wichtig… Naja, da hätte sich schon jemand gefunden, der übersetzt! 🙂
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ja vermutlich.
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Ahh der Neid, der Neid ist überall! – Spaß ich freue mich total für dich und das Interview und die Aktion sind beide total toll ❤
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[…] Meinen Beitrag zu diesem tollen Treffen findet ihr hier! […]
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Liebe Stopfi!
Ich muss sagen, ich gönne dir dieses Interview voll und ganz. Es ist schon ziemlich cool, einmal die Möglichkeit zu haben einen Autor zu interviewen, und wenn es dann noch ein „berühmter“ ist, dann doch umso mehr.
Liebe Grüße,
MeerderWörter
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[…] Stopfi mit ihrem Treffen mit Colleen Hoover […]
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Huhu,
hab dich mit zwei Beitägen beim Bloggestöber genannt:
https://lesekasten.wordpress.com/2016/10/21/bloggestoeber-5-910-2016/
LG Corly
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Ui wie toll, das freut mich! Vielen Dank 🙂
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