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Ihr Lieben!
Heute gibt es mal wieder einen [Talk] von mir, zu einem wie ich finde sehr interessanten Thema: Wie bewerte ich Bücher? Bzw: Was ist mir bei Büchern wichtig?
Das bezieht sich jetzt nicht nur auf Rezensionen, sondern auch ganz grundsätzlich darauf, wie ich mir eine Meinung zum Gelesenen bilde. Das kann auch einfach nur eine Sterne-Bewertung auf Goodreads sein.
Ich hoffe, ihr könnt mit diesem Thema was anfangen – ich bin auf eure Meinung gespannt!
Kriterium #1: Innovativ? Anders?
Aufgrund der Anzahl an Büchern, mit denen der Buchmarkt monatlich überschwemmt wird, lässt es sich nicht wirklich verhindern, dass viele Bücher von der Idee und der Geschichte her ähnlich sind. Umso schöner ist es, wenn man eine völlig neue, andere Story vorgesetzt bekommt! Und wenn ein Buch wirklich mal innovativ ist, macht das bei mir schon mal mindestens 1-2 Sterne in der Bewertung aus. Wir alle streben doch danach, eine besondere Geschichte zu finden, oder?
Kriterium #2: Der Anfang
Das ist für mich ein sehr wichtiges Kriterium. Die meisten Bücher brauchen einige Seiten, bis sie mich voll und ganz fesseln können. Manchmal sind das bei mir sogar 50 bis 100 Seiten. Und auch wenn der Rest der Geschichte fantastisch war, hab ich einen schlechten Start immer im Kopf. Wenn ein Buch mich nicht schon zu Beginn packen kann, muss es im restlichen Teil wirklich, wirklich gut sein, um eine sehr gute Bewertung zu bekommen!
Kriterium #3: Der Plot und der Spannungsbogen/rote Faden
Klar, die Handlung eines Buches ist mit der wichtigste Bestandteil. Aber auch der Spannungsbogen und vor allem der rote Faden trägt einen großen Teil zum Gelingen der Geschichte bei, finde ich. Es gibt nichts Schlimmeres, als Bücher, die keinen roten Faden haben. Wenn die Geschichte dann auch noch langweilig, unlogisch und unzusammenhängend ist, dann hat das Buch eigentlich sowieso schon verloren…
Kriterium #4: Das Ende
Das Ende ist für mich fast noch ein bisschen wichtiger, als der Anfang – es ist schließlich der letzte Eindruck des Buches oder der Appetitanreger für eine Fortsetzung. Oftmals empfinde ich das Ende von Geschichten als zu gehetzt und unlogisch. Ich möchte Enden, die die Geschichte auflösen, abrunden oder die Spannung auf den Folgeband wachsen lassen.
Gegen offene Enden hab ich prinzipiell nichts, außer es ist wirklich rein gar nichts gelöst. In diesem Fall stellt sich mir immer die Frage, ob die Geschichte dann nicht eine reine Zeitverschwendung war…?!
Kriterium #5: Die Umsetzung des Themas/Die Botschaft
Viel wichtiger als die Wahl des Themas ist die Umsetzung. Bringt der Autor/die Autorin die Message gut rüber? Wird sie gut in den Plot eingebaut? Ist es glaubwürdig?
Kriterium #6: Die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander
Klar, das ist naheliegend. Aber auch hier gilt für mich: Das A und O ist die Umsetzung. Es ist egal, ob die Protagonisten Helden oder Antihelden, gut oder böse, passiv oder aktiv sind. Wenn ihre Charakterzüge die Geschichte unterstützen und Sinn machen, ist alles in Ordnung! Grundsätzlich gibt es nichts Schlimmeres als oberflächliche, flache und nicht ausgearbeitete Charaktere. Aber, was ja ganz klar ist: Ich lese auch am liebsten über Charaktere, mit denen ich mich identifizieren kann, deren Gedankengänge nachvollziehbar sind.
Auch die Beziehung zwischen den Protagonisten spielt eine große Rolle. Diese sollte nicht nur auf einem Gefühl basieren (die beiden hassen sich / die beiden lieben sich / etc.), sondern auf mehreren Ebenen existieren. Eindimensionale Beziehungen gibt es im echten Leben schließlich auch nicht…
Kriterium #7: Der Schreibstil
Ist der Schreibstil tiefgründig? Fesselnd? Passt seine Art zur Geschichte?
Für mich sind eigentlich genau die Schreibstile am besten, die zum Buch und zum Genre passen, sich aber nicht in den Vordergrund drängen, sondern lediglich zur Unterstützung der Geschichte dienen.
Es ist nämlich durchaus so, dass ein Contemporary Buch einen anderen Schreibstil haben sollte, als ein Fantasy Buch. Oder eine Biografie. Finde ich zumindest, oder wie seht ihr das?
Ich hoffe, dieser Beitrag war nicht total langweilig ^^ Was ist für euch der Teil eines Buches, der am gewichtigsten ist? Lasst es mich wissen!
Ein ähnlicher Beitrag zu diesem ist übrigens „Was macht ein gutes Buch aus?“ aus dem November 2016 – schaut doch mal vorbei, wenn euch das Thema interessiert!
xoxo Stopfi
Ich kann mich dir in allen Punkten nur anschließen, denn genau so gehe ich bei der Bewertung auch vor und das sind auch die Punke, die ich als wichtig erachte. Gerade Spannung ist für mich etwas auf das ich Wert lege, denn sobald sich ein Buch zieht, dann kann es schon mal passieren, dass ich dann in einer richtigen Leseflaute ende und das ist immer unschön. Deshalb greife ich lieber zu Werken, wo die Spannungskurve sich schnell aufbaut. Natürlich ist das nicht immer der Fall, aber bei meinen Lieblingsautoren/innen weiß ich, was mich erwartet und das ich da auf der sicheren Seite bin. Bei neuen Autoren ist dann halt auch immer mal was dabei, was mir vielleicht nicht so gefällt. Ansonsten finde ich das Ende ganz wichtig, ob es Lust auf mehr macht (gerade bei Reihen) und natürlich ob alles logisch zusammenläuft, es noch eine tolle Wendung gibt, mit der ich nie gerechnet hat und alles beantwortet wurde. Das finde ich verdammt wichtig. Was die Figuren und Beziehungen anbelangt, da ist es mir wichtig, dass man nicht ständig in die Klischee Kiste greift. Das nervt mittlerweile einfach nur noch.
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Liebe Nicole,
ich denke, wir sind uns absolut einig 😉
Gerade das mit der tollen Wendung versteh ich total – geht mir genauso! Beim Ende muss man genau die richtige Mischung finden – es darf nicht too much sein und zu schnell gehen, aber irgendwas Besonderes muss schon auch noch passieren, sonst schlägt man das Buch enttäuscht zu 😦
Liebe Grüße und schönes Wochenende noch,
Emily
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Ich stimme total zu. Besonders bei er innovativen Idee und den Charakteren. Ich möchte einfach nicht die gleiche Geschichte drei mal innerhalb eines Monats lesen müssen, wie das eine Zeit lang gerade mit den Vampirbüchern total extrem war. Dafür muss die Idee nicht mal komplett neu sein, aber zumindest eine Wendung haben, mit der man nicht gerechnet hat oder die das Buch einzigartig macht. Wenn ich merke, dass ein Buch komplett typisch ist, habe ich oft schon gar keine Lust mehr.
Die Charaktere sind aber auch richtig oft ein Problem, weil sie einfach unrealistisch sind. Keine Ahnung wer denkt, dass eine Hauptfigur nicht mehr als drei Eigenschaften braucht 😀
Oh und was das Ende angeht hast du auch recht. Oft habe ich das Gefühl, dass der Autor das Buch einfach nur noch zu Ende bringen wollte und das merkt man der Geschichte dann auch total an. Entweder ist es gehetzt und lässt zu viele Fragen offen oder es ist unlogisch oder zu simpel. Ich finde nichts schlimmer, als wenn man 400 Seiten mit den Charakteren erlebt hat, wie sie ein Problem lösen oder einen Gegner besiegen wollen und dann plötzlich alles total einfach ist. Das ist dann irgendwie lächerlich 😀
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AMEN!
Ich glaube, da muss ich nichts mehr dazu sagen – wir sind uns zu 100% einig!
Besonders das mit den Eigenschaften der Protas – JA! Die Charaktere müssen vielschichtig und dreidimensional sein, aber trotzdem noch einigermaßen realitätsnah. Und sie müssen sich entwickeln. Nichts ist schlimmer, als Protagonisten, die das ganze Buch auf der Stelle treten und durch gewisse Ereignisse überhaupt nicht geprägt werden…
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Ich finde das ist ein überaus interesanter Beitrag! 🙂
Ich stimme dir im Grunde in allen Punkten zu 😀
Das heißt, wenn ich ein Buch aus dem Bücherregal auswähle, lese ich immer erst die ersten paar Seiten bzw um eine Kaufentscheidung zu treffen, sogar nur die erste Seite, den erste Satz. Da muss es klick machen. Irgendetwas das mir gefällt. Die Charaktere, die Stimmung, der Schreibstil, Metahphern, eine Formulierung, wie auch immer. Wenn mich da was interessant, ist schon was gutes geschaffen.
Ansonsten gebe ich zu, dass mir das Cover auch wichtig ist. Und Charakterentwicklungen.
Aber ansonsten wie gesagt alles, was du auch schon gesagt hattest, sehr interessant, das mal so aufeglistet zu sehen, wie andere das bewerten 😉
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Vielen vielen Dank dir!
Charakterentwicklung ist echt wichtig, das stimmt. Eigentlich kann mich jeder Charakter überzeugen, wenn er sich entwickelt und glaubhaft bleibt!
Das Cover bewerte ich inzwischen nicht mehr so stark, wie früher. Eigentlich sage ich nur noch kurz, ob ich es gut finde und warum, aber in die Bewertung fließt es nicht mehr ein 🙂
Ich habe früher oft den letzten Satz gelesen, um zu schauen, ob es so interessant ist, dass ich es kaufen muss 😀 Inzwischen mach ich das nicht mehr so oft, aber ab und an schon noch 😉
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Ja ganz genau! 🙂 Ja, für mich fließt es nur mit in die Kaufentscheidung ein und ob ich das Buch gerne ansehe oder nicht 😀 Aber ein schönes Cover macht mir das Buch sympathischer, auch wenn das jetzt vllt doof klingt.
Oh jeh, das könnte ich nie nie nie! ^^
Krass 😀
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Huhu,
puh, das so aufzuwerten ist recht schwer.
Auch ich finde es schön immer wieder neue Ideen zu lesen. Innovative, andere Ideen. Wie viele Sterne das ausmacht ist aber schwierig zu sagen. Bei mir muss das Gesamtpaket passen. Aber meist bekommen die Bücher dann schon bessere Punktzahlen als wenn ich zum tausensten mal die selbe Idee lese.
Der Anfang ist auch schwer zu bewerten. Meist ist es bei mir eher so, dass ich gut rein komme, es aber dann eher schwächer wird.
Thema Spannungsboden seh ich wie du. Ein reines Durcheinander find ich selten überzeugend.
Mit dem Ende seh ich es ähnlich wie du. Das ist mir auch wichtig. Ich lese selten ganz schlechte Enden, aber auch das kam schon mal vor.
Die Umsetzung ist mir auch wichtig und momentan ist es wieder eher so, dass die mir immer öfter nicht gefällt.
die Charaktere sind für mich das wichtigste Kriterium. Wenn die nicht stimmen ist alles vorbei. Identifizieren muss ich mich gar nicht mit ihnen, aber sie müssen mich überzeugen können.
Auch die Beziehungen sind mir sehr wichtig und wenn die nicht echt wirken ist für mich auch alles vorbei.
Auch der Schreibstil ist für mich passend. Letztens hatte ich ein Buch wo es eigentlich um eine erwachsene Mutter ging, ich aber fast das Gefühl hatte, dass die Tochter viel wichtiger war, weil alles was gesagt wurde so jugendlich rüber kam. Das fand ich dann doch unpassend und ausserdem fand ich die Ausdrucksweise für Irländer auch unpassend. Sowas mag ich dann nicht.
LG Corly
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Da jedes Buch anders ist, Autoren genauso individuell schreiben, kann ich das gar nicht so pauschal sagen 🙂
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