5 Gründe, warum ich den Hype um „Cavaliersreise“ von Mackenzi Lee nicht nachvollziehen kann

cavaliersreise rezi

„We’ve had an adventure novel instead of a tour.“

Allgemeines

Jugendbuch – 513 Seiten – derzeit 12,99€
ISBN: 9780062382801 – Verlagsseite Harper Collins
Deutsch: Cavaliersreise (Carlsen)

Worum geht’s?

In diesem Buch lernen wir Henry „Monty“ Montague, seine Schwester Felicity und seinen besten Freund und heimliche Liebe Percy kennen. Die drei wollen auf ihrer Grand Tour durch Europa einen letzten Sommer in Freiheit verbringen, bevor „der Ernst des Lebens“ beginnt. Doch die gesamte Reise läuft komplett aus dem Ruder – und entwickelt sich mehr zu einem waschechten Abenteuer, als zu einer Bildungsreise…

Meine Meinung

Vorneweg

Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut. Das hatte mehrere Gründe:

  • Zum einen war es sowohl im englisch-, als auch im deutschsprachigen Raum in aller Munde und wurde von allen Seiten sehr gelobt
  • Zum anderen klingt die Geschichte und das Konzept einfach genial und einmalig
  • Es spricht es viele wichtige Themen an
  • Außerdem wurde die Geschichte wurde es als sehr humorvoll bezeichnet und ich liebe Bücher mit einem coolen Humor!
  • Zudem interessiert mich die Thematik „Grand Tour“ sehr (ich hatte letztes Semester ein Seminar über Kunstkammern und Schlösser und deren Öffentlichkeit, da spielt die frühneuzeitliche Bildungsreise auch eine gewisse Rolle)

Kurz: es hätte das Potenzial gehabt, ein Jahreshighlight werden zu können. Hätte, hätte, Fahrradkette.

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Was war positiv?

Wie schon angesprochen: die Idee dahinter. Es ist selten, dass ein Buch in der frühen Neuzeit spielt, eine Grand Tour zum Thema hat und dazu noch wahnsinnig viele andere Unterthemen (Bisexualität und Homosexualität im 18. Jahrhundert, Rassismus, die Rolle der Frau, Stand der Medizin, Alchemie). Schon allein der Fakt, dass sich die Autorin daran versucht hat, ist sehr lobenswert.
Zeitweise mochte ich auch den Schreibstil recht gern. Besonders in der zweiten Hälfte bin ich damit besser zurecht gekommen und hab mich deutlich leichter getan. Hätte ich das Buch besser gefunden, wenn ich es auf Deutsch gelesen hätte? Vielleicht. Aber ich denke nicht (wenn, dann nur minimal).

Und…es konnte mich trotz allem am Ende noch packen. Aber leider erst in den letzten 100 Seiten. Da war es dann wirklich ganz unterhaltsam.

Was hat mir nicht zugesagt?

Ich warne euch: wenn das euer Lieblingsbuch ist – und ich weiß, dass das bei einigen der Fall ist – und ihr keine Kritik dazu vertragen könnt, lest nicht weiter. Je länger ich an dieser Rezension schreibe, desto wütender werde ich auf diese Geschichte. Ich hoffe, dies wird eine sachliche Rezension. Just my unpopular opinion, you know 😉

1 Der Plot

Fangen wir mal ganz von vorne an: in meinen Augen war der Plot nicht sonderlich gelungen. Oder halt, „nicht gelungen“ ist das falsche Wort. Ich habe mir einfach was anderes davon erhofft. Mir war von vornherein bewusst, dass es sich mehr um einen Abenteuerroman, als um ein historisches Buch handelt. Allerdings…kam mir bei mir das Abenteuerfeeling einfach nicht an. Viele Aktionen empfand ich als unnütz, langweilig, gar lächerlich. Insgesamt hangelt sich die Geschichte von einem Ort zum nächsten, droht dabei ständig den roten Faden zu verlieren und wirkt mitunter recht konfus. Ich hätte das Buch um Seite 300 beinahe abgebrochen, aber erstens wollte ich eine Rezension dazu schreiben und zweitens mich einfach nicht unterkriegen lassen.

Meiner Meinung nach hat das Buch ein riesiges Potenzial, und hätte mir bei einem anderen Schwerpunkt (zum Beispiel mehr auf Kultur und Kunst, Laster und Tugend, Gesellschaft und Politik UND auch den in Punkt 2 genannten Problematiken) vermutlich besser gefallen. So hatte ich eher das Gefühl, etwas eigentlich super Interessantes (Kultur etc.) und super Wichtiges (Problematiken) wurde negiert, ins Lächerliche gezogen oder einfach nur oberflächlich behandelt.

2 Die thematische Vielfalt

Zudem war das Buch einfach zu gewollt. Ich hatte den Eindruck, hier mussten möglichst viele wichtige Thematiken mit rein. Als es eigentlich schon genug gewesen wäre, musste man noch eins drauf setzen. Und dann noch eins. Das ist grundsätzlich ein Problem, das ich mittlerweile mit einigen Jugendbüchern habe. Mir ist thematische Vielfalt wichtig. Aber es darf nicht übertrieben werden, sonst wird es für mich einfach nicht mehr glaubhaft, sondern…nun ja, gewollt. Nur weil die Leserschaft und Gesellschaft darauf pocht, wie wichtig Vielfalt ist, muss nicht ALLES vielfältig sein. Auf mich wirkt ein gut dosierter, gut ausgearbeiteter Anteil deutlich eindrucksvoller, als einen riesigen Haufen hingeklatscht zu bekommen.
In diesem Fall hätten zwei bis drei wichtige Thematiken voll und ganz ausgereicht und man hätte trotzdem eine tolle Geschichte daraus machen können.
Oder, andere Alternative: wenn man schon so viele Aspekte und Problematiken, wie nur irgendwie möglich, einbeziehen möchte, bestünde für mich die Kunst darin, den einzelnen Themen dann wenigstens genügend Raum zu lassen. Schafft die Autorin das? Nein, natürlich nicht. Vieles wird nur angerissen und hat mich als Leser völlig unbefriedigt zurückgelassen.

3 Die Ausarbeitung des Settings

Vom Setting hatte ich mir sehr viel erhofft. Wann bekommt man schon mal Städte wie Paris, Marseille, Barcelona oder Venedig gleichzeitig in einem Buch serviert – und dann auch noch im 18. Jahrhundert?!
Ich wurde schon wieder enttäuscht. Zwar nicht ganz so stark, wie bei den vorherigen Punkten, aber dennoch. Es ist schade, wie wenig wir von den jeweiligen Städten erfahren. Die Autorin hat es nicht geschafft, mir das Bild vom Barcelona, Paris und Venedig des 21. Jahrhunderts aus dem Kopf zu treiben. Ich hätte gerne mehr von Stadt und Gesellschaft des 18. Jahrhunderts erfahren. Stattdessen geht es immer nur darum, was die Protagonisten – vor allem Monty – wieder für Problemchen haben. Mir ist schon klar, dass das immer noch ein Buch ist, und dass mehr Beschreibung vielleicht viele Leser als langweilig empfunden hätten. Aber mir war es eindeutig zu wenig. Die ganze großartige Kulisse wurde viel zu flach abgehandelt.

4 Der Humor

Zugegeben, ich empfinde es immer als sehr schwierig, ein Buch zu finden, das meinen Humor teilt. Was ja auch in Ordnung ist, schließlich hat jeder Mensch einen individuellen Humor. Aber hier hatte ich mir wirklich viel erhofft, schließlich hat eine Bandbreite an verschiedensten Menschen in verschiedensten Teilen der Welt den Witz dieses Buches gelobt.
Nun…der Humor war nicht schlecht, nein. Aber er hat mich kein! einziges! Mal! zum Lachen gebracht. Es war ganz nett. Aber mehr auch nicht.
Überhaupt konnte mich Lee mit ihrer Geschichte nicht berühren. Relativ unbeteiligt habe ich es über mich ergehen lassen, nur um dann am Ende ENDLICH das Nachwort lesen zu können (mit das Interessanteste am Buch!).

5 Die Protagonisten

Kommen wir zu meinem allergrößten Problem mit diesem Buch. Den Protagonisten. Oder auch: Henry Montague.
Die anderen Charaktere waren ganz nett, auch wenn ich für keinen von ihnen Gefühle hatte oder wirklich mit ihnen mitgelitten hätte. Aber sie waren…in Ordnung. Solide. Felicity, Montys Schwester, war hier noch der Hoffnungsschimmer. Ich mochte sie sogar 😉
Aber Monty. Oh Monty.
Lieber Monty, darf ich Dir was sagen? Du verhältst Dich in 80% des Buches wie ein Arschloch. Und es tut mir ja sehr leid für diese Ausdrucksweise, aber es ist nunmal die Wahrheit. Vielleicht war es gewollt, Dich so rüberkommen zu lassen. Wenn ja, dann ist es der Autorin sehr gut gelungen, einen Charakter zu entwerfen, der kaum Entwicklung durchmacht und sich seinen Mitmenschen gegenüber – vor allem den Menschen, die er liebt – wie ein selbstverliebter und egoistischer Gockel verhält, dem nichts wichtiger ist, als seinen eigenen Kopf zu retten, und zu feig ist, um sich gewissen Konsequenzen zu stellen.
Monty, weder hat Percy Dich als Liebhaber verdient, noch bist Du Felicity ein guter großer Bruder.
Und trotz allem, was geschehen ist, hatte ich nicht den Eindruck, Du hättest Dich verändert oder gar entwickelt. Du sagst zwar, es täte Dir leid, aber ich bin mir sicher, dass Du die gleichen Dummheiten wieder machen würdest.
Und das, meine Lieben, das ist ganz schlecht.
Seine Missgeschicke als „Fehler“ zu bezeichnen, finde ich nicht ganz passend. Fehler macht man immer wieder. Monty hingegen handelt sehr oft einfach nur dumm. Es tut mir leid, aber so ist es.

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Fazit

Insgesamt gab es also nur wenig, was mir an diesem Buch wirklich zugesagt hat. Neben der Idee hinter der Geschichte waren es eigentlich nur die letzten 100 Seiten, sowie größtenteils der Schreibstil.
Ein gewollter Inhalt, sowie Charaktere, mit denen ich mich überhaupt nicht verbunden fühlte, hätten fast zum Abbruch der Geschichte geführt. Zum Glück habe ich es weitergelesen, so kann ich wenigstens mitreden, wenn mal wieder die Rede von „The Gentleman’s Guide to Vice and Virtue“ ist.

Mir ist klar, dass ich hier eine Unpopular Opinion habe. Wenn ihr positive Rezensionen zum Buch wollt, schaut mal auf den unten verlinkten Blogs vorbei.
Ich finde es wahnsinnig schade, dass dieses Buch in meinen Augen besonders bei der Diversität versagt. Weniger ist halt doch oftmals mehr…
Trotz allem ist es ein wichtiger Roman, der die Augen für Themen öffnet, die in der hier vorgestellten Vergangenheit Tabus waren. Dass dies mir nicht genug war, ist wohl eher ein subjektives Empfinden meinerseits.

Weitere Meinungen

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24 Gedanken zu “5 Gründe, warum ich den Hype um „Cavaliersreise“ von Mackenzi Lee nicht nachvollziehen kann

  1. Eine sehr tolle und sehr verständliche Rezension und ich bin so froh, jemanden gefunden zu haben, der meine Kritikpunkte teilt. Ich habe das Buch zwar trotzdem sehr gut bewertet und ich liebe es auch irgendwie, aber ich kann jeden einzelnen Punkt nachvollziehen, den du aufgeführt hast. Ich glaube, das nennt man dann Hassliebe. :‘) Ich verlinke deine Rezension auf jeden Fall mal bei mir!

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    • Vielen Dank 💕
      Ich verstehe gut, warum so viele Menschen es mochten. Interessanterweise hab ich ihm auf Goodreads sogar 2 Sterne gegeben und würde es auch derzeit nicht gleich wieder aussortieren. Je nachdem, wie Band 2 so bewertet wird, setze ich den vielleicht sogar auf meine Wunschliste. Es ist nur ein Buch, das mich unglaublich aufregt. Hassliebe trifft es da ganz gut (auch wenn es bei mir sicherlich keine Liebe war)
      Und vielen Dank für‘s Verlinken! Ich hoffe ich denk dran, dass ich morgen bei dir auch vorbeischau 🤗
      Liebe Grüße,
      Emily

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    • Ich kann sehr gut verstehen, warum ihr alle das Buch so gerne mochtet 🙈 ich würde auch gern dazu gehören!
      Viel Spaß bei Band 2! Ich denke zum jetzigen Zeitpunkt nicht, dass ich ihn lesen werde. Aber wer weiß 😉

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  2. Woohoo, jemand, der nicht absolut begeistert von dem Buch war! Da fühlt man sich gleich nicht mehr so allein! Und! Du hast deine Meinung super begründet. Ich wünschte mir wäre die Geschichte noch im Gedächtnis geblieben, aber anscheinend ist das nicht der Fall… Ich weiß nur, dass obwohl ich The Gentleman’s Guide nicht geliebt habe, werde ich dem nächsten Buch eine Chance geben, weil ich mich daran erinnere, dass ich Felicity wirklich mochte und da es ein Buch hauptsächlich um sie wird bin ich gespannt! 😀

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    • Das stimmt 😀
      Vielen Dank! Das war mein Ziel 🙂
      Ich bin mal gespannt, ob ich Band zwei lesen werde. Ich werde mal die Bewertungen abwarten, aber nachdem Felicity die Einzige der Protas war, mit der ich noch was anfangen konnte, werde ich vielleicht sogar zu Band 2 greifen (und wenn es mir wieder nicht gefällt, dann kommt wieder eine schöne negative Rezension haha). Mal sehen!

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  3. Hey!
    Ich habe das Buch nicht gelesen und hatte es auch gar nicht auf dem Schirm 😀 Trotzdem wollte ich dir sagen, dass ich deine Rezension echt gut finde! Begründete Kritik ohne das Buch und die Autorin „fertig zu machen“.
    Und besonders den Punkt mit der Vielfältigkeit kann ich gut verstehen, das hat mich auch schon öfter in Büchern gestört.

    Liebe Grüße
    Charline

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    • Liebe Charline,
      vielen Dank für dein Lob! Ich habe immer das Gefühl, ich hätte irgendwas Wichtiges vergessen, aber diesmal passt es eigentlich. Allerdings wurde ich beim Schreiben immer wütender auf das Buch 😀 Aber so ganz zerreißen mag es dann auch nicht, schließlich lese ich solche extremen Rants selbst auch nicht gerne.
      Es ist schon seltsam, oder? Vielfältigkeit ist so wichtig, aber bitte nicht zu viel. Sonst kann ich es irgendwie nicht mehr ernst nehmen…
      Viele Grüße,
      Emily xx

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  4. Hallo Emily,

    also für mich war „Cavaliersreise“ definitiv ein Lesehighlight letztes Jahr – und trotzdem musste ich bei deiner Rezension breit grinsen. Denn ich war mir sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben meiner eigenen Rezension (die sehr sehr positiv ausgefallen ist) all dieser Probleme durchaus bewusst. Ich mochte Percy und Felicity auch sehr viel lieber als Monty (wobei ich ihn immer noch ganz witzig fand – wenn er auch ein Arschloch sein kann). Ich weiß, dass man dieses Buch sicher nicht für den Plot zu lesen braucht (den empfinde ich, besonders jetzt im Nachhinein, nämlich als an den Haaren herbeigezogen) und dass das Buch (zu) viele Problematiken „behandeln“ will, ist mir auch nicht neu. Beim Lesen habe ich es auch ein- , zweimal wütend zur Seite gelegt, weil ich mir dachte „Das jetzt auch noch?!?“. Aber schlussendlich habe ich es doch geliebt und es zählt jetzt zu meinen Lieblingsbüchern.
    Warum?
    Ein Wort: Gefühle.
    Denn auch wenn mich der Plot null interessiert hat und auch nicht für Spannung sorgen konnte, meiner Meinung nach, habe ich doch mit den Charakteren mitgefiebert – für ihre Entwicklung, die sie neben der Handlung durchmachen, dafür, dass sie doch BITTE BITTE zusammenkommen sollen und ich habe mich ein bisschen in alle drei verliebt. Das Buch konnte mich berühren, zum Weinen bringen, aber auch zum Lachen – und da liegt wohl der größte Unterschied zu deiner Wahrnehmung: ich fand den Humor sehr gelungen. Und ja, in alltäglichen Situationen zitiere ich dieses Buch (und besonders Felicity) immer noch ab und zu.

    Schade, dass es dir nicht gefallen hat, aber vielen Dank für diese Rezension!

    Alles Liebe,
    Maike

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    • Liebe Maike,
      Das ist vermutlich genau einer der Gründe, warum mir das Buch nicht gefallen hat: die von dir angesprochenen Gefühle. Erstens war mir klar, dass das Buch gut ausgehen wird und dass Percy und Monty zusammen kommen. Das ist bei Jugendbüchern einfach total vorhersehbar und eigentlich nicht weiter schlimm. Allerdings habe ich mich ziemlich dagegen gesträubt, dass aus den beiden ein festes Paar wird – einfach, weil ich immer noch das Gefühl habe, Percy hätte so viel Besseres verdient.
      Im Prinzip kann man sagen, dass es mir egal war, wie das Buch ausgeht. Von mir aus hätten alle (außer vielleicht Felicity) in Venedig…ertrinken können, es hätte mich nicht berührt. Es klingt hart, aber es ist die Wahrheit 😦
      Nun ja, man kann es nicht ändern. Lesen ist halt doch eine komplett subjektive Sache *ratloses Schulterzucken meinerseits*
      Danke für deinen lieben Kommentar. Es ist immer schön, wenn man trotz unterschiedlicher Meinungen so schön diskutieren kann. Sollte eigentlich verständlich sein, ist es aber bekanntlicherweise nicht.
      Liebe Grüße und einen schönen Wochenstart,
      Emily xx

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      • Liebe Emily,

        ich freue mich auch immer total, wenn ich mit jemandem über ein Buch diskutieren kann, zu dem wir unterschiedliche Meinungen haben. Das macht meiner Meinung nach genau so viel Spaß wie gemeinsam zu fangirlen 😀 Und außerdem: wie langweilig wäre es denn, wenn wir alle immer die selben Bücher gut finden würden? Dann hätten wir ja auch bald gar keine Auswahl mehr…
        Und das stimmt, Lesen ist total subjektiv. Ich finde es voll spannend zu sehen, wie eine Geschichte/Schreibstil/Charaktere den einen total mitreißen kann und den nächsten überhaupt nicht berührt. Aber genau so soll es ja auch sein.

        Noch einen schönen Welttag des Buches und dir auch eine gute Woche ❤
        Maike

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  5. Ich habe das Buch jetzt auch endlich gelesen und kann mich dem Hype leider auch nicht so anschließen. Mir hat es auch sehr gefallen, dass Dinge wie Homosexualität, Sexismus und Rassismus angesprochen wurden und daran habe ich auch keine Kritik, auch wenn es schon stimmt, dass es etwas wirkt als hätte man möglichst vielfältige Themen mit einbringen wollen. Generell finde ich es aber super, dass die Autorin das getan hat und zu allem gibt es auch gute Aussagen und Erkenntnisse der Charaktere, was ich toll finde (z.B. dass Monty gegen Ende auch endlich mal das Rassismusproblem bemerkt und sich seiner privilegierten Stellung generell bewusst wird). Anders als du bin ich deshalb auch der Meinung, dass Monty durchaus eine Entwicklung durchgemacht hat. Zwar ist er immer noch nicht perfekt, aber er ist sich der Probleme viel bewusster als zu Beginn und das ist schon mal etwas.
    Dass das Setting praktisch keine Rolle gespielt hat, fand ich auch schade. Ich bin kein Fan von langen Beschreibungen, aber wenn die Charaktere schon durch Europa reisen, dann sollte man das als Leser auch auf irgendeine Weise mitbekommen, abgesehen davon dass die Städtenamen zwischendurch fallen.
    Generell hat mir das Buch noch deutlich besser gefallen als dir, aber begeistert bin ich auch nicht und ich fand deine Rezension super interessant!

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    • Liebe Jacquy,
      Puuh, manchmal bin ich echt froh, wenn es auch noch mehr Leute gibt, die eine ähnliche Meinung haben! Gerade das mit dem Setting war so verdammt schade. Ich meine, ich interessiere mich total für Geschichte, Kunst, Kultur. Und ich hatte hohe Erwartungen, da die Autorin ja wohl Geschichte studiert hat. Aber irgendwie kam mir jede Stadt sehr ähnlich vor (zumal es ja fast überall einen Hafen gab). Und das war mit ein Grund, warum sich die Handlung des Buches für mich nicht rund angefühlt hat, sondern eher, als müsste man bestimmte Orte „abhaken“.
      Aber ich verstehe, warum viele das Buch lieben. Es hat durchaus was Liebenswertes, keine Frage. Ich denke nur, dass es einfach nicht das richtige Buch für mich war 😦
      Vielen Dank ❤
      Liebe Grüße,
      Emily xx

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      • Ja, genau, da hätte man so viel mehr draus machen können. Schade fand ich auch, dass der Aspekt des Reisens so stark in den Hintergrund gerückt sind. Das war so „wir fahren jetzt nach Barcelona“ und dann kommen sie auch schon an und man weiß nicht, wie sie eigentlich genau hingekommen sind. Das war leider so gar nicht das, was ich vom Buch erwartet hatte.
        Ja, nachvollziehen, dass andere begeisterter waren, kann ich auch. Es kommt eben immer sehr auf die eigenen Erwartungen an.

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        • Und die waren bei mir leider sehr hoch. Ich versuche schon immer, bei Hype Büchern unbedarft ranzugehen, aber es gelingt leider nicht immer. Ganz oft zerstört der Hype das Buch ein bisschen, finde ich (das war vor dem Bloggen besser…)
          Stimmt, das Reisen kam wirklich etwas kurz. Vor allem, wenn man bemerkt, dass es in ganz vielen Reiseberichten aus dieser Zeit nur um die Pensionen und Kutschen ging, die nicht sonderlich komfortabel waren ^^

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        • Genau so geht es mir auch. 90% der gehypten Bücher lese ich deshalb überhaupt nicht oder höchstens erst Jahre später, selbst wenn sie mich extrem interessieren. Meine eigenen Erwartungen machen mir die Geschichte sonst zu sehr kaputt und dafür ist es zu schade.

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  6. […] Ahh mein Aufregerbuch der letzten Monate! Was war ich enttäuscht davon. Ich verstehe, warum es so viele Leser gibt, die dieses Buch lieben. Es hat definitiv etwas Liebenswertes. Aber es war einfach nichts für mich. Im Herbst erscheint eine weitere Geschichte der Autorin, diesmal wird es um die Schwester unseres Hauptprotagonisten gehen. Und genau hier liegt der Punkt: Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass mir das neue Buch dann besser gefallen könnte. Also habe ich beschlossen, dass ich einfach mal die Meinungen dazu abwarte, sobald das Buch erschienen ist. Mal sehen. Wer mag, kann sich gerne mal meine Rezension dazu durchlesen: HIER […]

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